CLICK - Textgestalt und Bemerkungen zu seinen Predigten

Erstkommunion - Höhepunkt und Lieblingfest


 

Erstkommunion 17. April 1939

Liebe Kommunionkinder!

Heute ist für euch ein großer, heiliger Tag. Ihr erwartet einen hohen Gast. Darum habt ihr euch mit Kränzlein geschmückt und schöne Kleider angezogen. Jesus ist der hohe Gast. Derselbe Jesus, der einst die Kinder segnete, kommt in eure Seele, und mit welcher Freude er zu euch kommt! Es blühe euer kleines Herz von Glaluben, Hoffnung und Liebe und Eifer.

Ihr kennt alle das liebe Bild: Jesus unter den Kindern, der göttliche Kinderfreund. Habt ihr das Bild schon einmal näher betrachtet? Habt ihr ein wenig nachgedacht, was es uns sagt und lehrt?

Jesus sitzt mitten unter einer Schar von unschuldigen Kindern. Sie fürchten sich nicht vor Jesus. Sie sind ganz zur Stelle. Sie kommen zu Jesus wie die Schäflein zum Hirten. Die einen sitzen zu seinen Füßen, die anderen schmiegen sich an seine Seite; eines hat der Herr auf seinem Schoß und ein anderes an seinem Herzen. Und wie lieb und freundlich Jesus die kleinen Kinder anschaut. Man sieht es ihm an, wie voll Liebe sein Herz ist. Er fühlt sich glücklich unter schuldlosen Kindern. Dann erhebt er seine Hände und segnet die ganze Schar von Kindern. Wie von einer Quelle das Wasser frisch und klar herunterfließt, so öffnet siche eine Gnadenquelle in seinem Herzen und Segen ergießt sich auf die Kleinen. Von fern stehen die Mütter und freuen sich mit ihren Kindern, manchen kommen die Tränen in die Augen. Denn sie fühlen es, wie der Heiland ihre Kleinen liebt und was er ihnen Gutes tut.

Nicht wahr, glückliche Kinder! So nahe bei Jesus sein, so ruhen an seinem heiligsten Herzen, seinen göttlichen Segen empfangen – fast hat sich ein stiller heiliger Neid in euer Herz ergossen. Manche möchten bei sich denken und reden: O wäre auch ich so glücklich gewesen. Wäre auch ich unter jenen Kindern gewesen, denn das würde ich in meinem Leben nie vergessen, ich wollte dann ganz gewiss fromm und rein leben, dass ich auch einmal im Himmel bei Jesus sein kann.

O meine lieben Kinder! Ihr sollt alle diese Kinder nicht beneiden. Ihr werdet ganz um den lieben Jesus herum sein, ihr werdet auf seinem Schoß sitzen, ihr werdet ihn heute sogar in eure Seele aufnehmen. Der liebe Jesus verlangt heute in euer Herz zu kommen, er klopft bei deiner Seele an und sagt: “Du kleines Kind, lass mich in dein Herz hinein. Ich weiß, dass du mich lieb hast. Ich weiß, dass du mir ein reines Kämmerlein in deinem Herzen hergerichtet hast, ich will in dasselbe hinein und es noch schöner machen.

O liebe Kinder! Öffnet weit euer Herz! Jesus, du kannst kommen in meine Seele. Ein königlicher Gast. Und mit welchen Gaben er kommt! Er teilt königlich aus. Ihr könnt wirklich sprechen: O Jesus, du bist mein, ich bin dein! Mein Herz wird eine Krippe für das Christkind, mein Herz ein kleiner Tabernakel, mein Herz ein kleiner Himmel, mein Herz ein Thron, auf dem Jesus, der himmlische Jesus sitzt.

Werdet ganz glückliche Kinder! Jesus kommt in eure lilienweiße Seele. Ihr werdet den wahren, lebendigen Gott in euer Herz aufnehmen. Und Jesus hat unser Gebet in den letzten Wochen und Tagen schon erhört. Wie oft und gern habt ihr gebetet: Jesulein, komm zu mir, mach ein frommes Kind aus mir. Nun ist diese Stunde, dieser Augenblick da, für euch! Jesus kommt zu euch! Ihr empfangt die kleine, weiße Hostie. In derselben ist Jesus. Sie glänzt ja nach außen in rein weißer Farbe. Rein, weiß, glänzend macht sie auch die Seele, das Herz, die sie aufnehmen. Wenn ihr, liebe Kinder, immer mit braven Kindern beisammen bleibt, dann werdet auch ihr immer braver. Wenn ihr den Leib Jesu oft empfangt, dann macht er auch eure Seele immer viel reiner, schöner, heiliger. Ihr werdet kleine Heilige.

Denn diese kleine Hostie ist eine ganz wunderbare Speise. Anna von Guigné, gestorben 1922, war ein recht eigensinniges Mädchen, bis sie zu ersten heiligen Kommunion ging. Das Folgen kam dem kleinen Mädchen sehr schwer an. Beim Kommunionunterricht hatte die Kleine gehört, dass der liebe Jesus recht viele Gnaden austeilt, dass er den Kindern hilft, wenn sie ihn öfter empfangen. Anna wollte den Eltern Freude machen, sie wollte sie nie mehr erzürnen durch ihren Ungehorsam. Vortrefflich und oft empfing sie die kleine weiße Hostie und schon nach einem Jahr machte der kleinen Anna das Gehorchen keine Schwierigkeiten mehr. Liebe Kinder, wie ist diese Kommunion, dass sie jetzt leichter folgen kann? Jesus hilft ihr! So, meine Lieben, hilft Jesus auch euch immer brav zu sein, wenn ihr ihn in der kleinen weißen Hostie empfangt.


Pfarrer Heinrich und seine große Hinwendung zu Kindern (Taufe)

Liebe Kinder! Jesus steht vor der Tür eures Herzens. Er will hinein. Öffnet ihm weit das Herz. Wenn er zu euch gekommen ist, dann grüßt ihn. Sei gegrüßt, o mein Jesus, mein Herr und mein Gott. Du bist mein und ich bin dein. Dich bete ich an. In tiefer Ehrfurcht bete ich dich an. Maria, meine himmlische Mutter, komm und hilf mir, Jesus anbeten. Ihr Engel droben im Himmel, kommt auch ihr und helft mir, Jesus anzubeten. Lob, Preis und Dank sei jetzt und ohne Ende dem heiligsten Leib Jesu.

Dann dankt dem lieben Jesus: O mein Jesus, wie lange habe ich mich gefreut auf diesen Tag, auf diese Stunde, wie habe ich mich gefreut, dich in mein Herz aufzunehmen. O wie danke ich dir, tausendmal Dank für dieses große Glück. Wenn Jesus zu dir, mein liebes Kind, so gut ist, wirst nicht auch du ihm etwas geben, etwas schenken? Ja gewiss. Du wirst ihm nur dein Bestes geben. Deine reine Seele. Dich selber mit Leib und Seele wirst du schenken. Jesus, dein bin ich, dein bleibe ich. Dich lass ich nicht mehr fort von meinem Herzen. Ich verspreche dir, das Herz immer fromm und rein zu bewahren. Wie diese meine erste Kommunion, so soll jede folgende sein. Mein lieber Jesus, ich liebe dich.

1931 ist in Haiming im Inntal ein kleines Büblein gestorben. Rudolf Zobel hat es geheißen. Seine gute Mutter hatte ihm gesagt, dass in der Kirche im Tabernakel Jesus sei. Sie hatte ihm auch gesagt, wenn er recht brav sei, dann komme er sicher in sein Herz. Der kleine Rudolf hat sich dann recht fest vorgenommen, er wollte in gutes braves Büblein sein. Er wollte ganz besonders zur heilign Kommunion gehen. Und bevor er zu ersten heiligen Kommunion ging, sagte er ganz still dem lieben Jesus: Ich will, dass mein Herz für dich so rein sei wie eine Lilie. – Das versprechen auch wir dem lieben Jesus bei der heiligen Kommunion. Ich will mein Herz nicht beschmutzen. Ich will es so rein haben, dass du, lieber Jesus, oft und gern zu mir kommst. Heute seid ihr allmächtig und euer Herz kann Jesus alles sagen. Er wird euch keine Bitte abschlagen. Amen.


Der Religionsunterricht in der Schule
sowie die Hinführung der Kinder
zu den Sakramenten Erstbeichte und Erstkommunion
bildete für Pfarrer Heinrich
einen absoluten Höhepunkt seiner Pastoral.

Die "lilienweiße Seele der Kinder" war für ihn
wie ein Stück Himmel auf Erden.
Er setzte alles daran,
um die Kinder mit ihren Familien zum Heiland zu führen,
damit er ihnen Segen sei für ihr ganzes leben.

 

  Erstkommunion und Paradies

             (Aus einer Predigtskizze)
 

Eine Erstkommunikantin wurde von mir gefragt: Was ist die heilige Erstkommunion? Die Erstkommunion, antwortete das Mädchen, ist ein Tag des Paradieses auf Erden. Und wieder gefragt, was ist das Paradies, antwortete es - Erstkommunion, die nie aufhört. 

Und es ist wahr, was sie sagte, denn das Glück der Engel und Heiligen besteht darin, dass sie auf ewig Gott besitzen. Ist es nicht Jesus, wahrer Gott und wahrer Mensch, den wir in der heiligen Kommunion empfangen?

Die Darstellung Jesu im Tempel war Begegnung mit dem greisen Simeon. Wie glücklich war dieser alte fromme Mann. Er betete schon vielleicht ein Leben lang: Herr, lass mich nicht sterben, bevor mein Auge nicht den Heiland gesehen hat. Und sein Gebet wurde erhört. Maria legte Jesus in seine Arme. Und wie mütterlich war er, als er das Christuskind in seinen Armen halten konnte und es aus der nächsten Nähe anblicken konnte. Und du kannst heute Jesus sogar in deiner eigenen Seele betrachten. Maria, die Mutter Jesu, legt dir ihr Kind in deine Seele.